Ortsmuseum Schneisingen

Grobkonzept



1. 

Ausgangsidee 

"Wer für die Zukunft sorgen will, muss die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die Gegenwart mit Misstrauen aufnehmen" heisst ein Zitat von Joseph Joubert.


Mit Ehrfurcht betrachten wir die handwerklichen Gegenstände und Gerätschaften, die unsere Vorfahren aus Schneisingen oder aus der Gegend vor hundert und mehr Jahren oder vielleicht noch bis vor kurzer Zeit verwendet haben, bevor moderne Technologie sie aus dem Alltag verdrängt hat. Und staunend und mit etwas Wehmut gehen wir durch Häuser mit ihrer besonderen Ausstrahlung, wie Gross- und Urgrosseltern sie bewohnt haben. 

Diese Anschauungsmöglichkeit wollen wir der heutigen und künftigen Generationen erhalten. Der Bezug zur eigenen Dorfgemeinschaft, zur eigenen Familie, eigenen Schul-kollegen und -kolleginnen, Nachbarn oder zumindest zur Gemeinde, wo man sich niedergelassen hat, fördert die Verbundenheit mit dem Dorf und ist nicht zu ersetzen durch ein überregionales Brauchtumsmuseum. 


2. 

Ziel 

Schneisingen besitzt ein Ortsmuseum. Die Hülle selbst ist Museum: ein traditionelles Bauernhaus, aus denen das frühere Bauerndorf fast ausschliesslich bestand. Herausgeputzt und fachgerecht restauriert, ist es eine Augenweide für das Alpenrosendorf.

Im Innern fühlt sich der Besucher je nach Alter zurückversetzt in die Lebzeit seiner Ahnen, die eigene Kindheit oder einfach in das handwerkliche, mechanische Vor-Computer-Zeitalter.

Das Museum wird nie 'fertig' sein. Neben der Ausstellung des 'Früher', u.a. auch durch ein Fotoarchiv, soll das Museum auch laufende Veränderungen des Dorfes registrieren und dokumentieren. 


3. 

Nicht nur Museum

Ein Ortsmuseum ist ein Begegnungsort an sich. Im Austausch mit andern Besuchern werden Erinnerungen wach, Funktionen der Geräte verständlich, fallen einem Geschichten ein: "Weisch no?" Es soll aber auch ein attraktiver Ort sein für z.B. Klassenzusammenkünfte, das kulturelle Rahmenprogramm bei Tagungen, um auswärtige Gäste zu empfangen usw. Denkbar ist, dass die Stube für Sitzungen genutzt werden kann oder kleine kulturelle Events wie Lesungen.

Nicht zu unterschätzen ist auch das Gefühl der Wertschätzung, das die Schenkenden empfinden, wenn Gegenstände aus ihrem Leben im Ortsmuseum ein neues Zuhause finden.

4. 

Trägerorganisation 

Als Trägerorganisation für den Betrieb des Ortsmuseum soll ein Verein Ortsmuseum Schneisingen gegründet werden. Eine Aktivengruppe wird das Museum betreiben. Die Gemeinde (Einwohner- oder Ortsbürger-) wird Besitzerin des Ausstellungsgutes und damit des Museums (ohne Gebäude) sein. Eine Kommission bestehend aus einer Gemeinderatsdelegation und einer Delegation des Vereins(vorstandes) berät über die Belange des Museums. 


5. 

Betrieb / Öffnungszeiten 

Neben regelmässigen Öffnungszeiten des Museums (z.B. 1. und 3. Sonntag im Monat) soll das Museum flexibel auf Anfragen reagieren und besonders für Gruppen nach Absprache öffnen und auf Wunsch durch das Haus führen. 1- bis 2- mal jährlich werden Sonderausstellungen oder Anlässe organisiert. Beispiele: Waschtag früher, Schule einst, unser Dorf während den Weltkriegen, Geschichten erzählen, Rund um die Alpenrosen, usw. 

Ein solches Beispiel wurde am Waldumgang 19. September 2009 im Schüliberg von unserer Ortsmuseumsgruppe in Zusammenarbeit mit der Forst/Orsbürgerkommission mit dem Thema "Holzernte wie zu Grossvaters Zeiten" eindrücklich gezeigt. 


6. 

Finanzierung 

Die Finanzierung eines geeignetes Gebäudes hängt entscheidend von der speziellen Situation ab, wie sich in Schneisingen abzeichnet und ist deshalb unter Punkt 7. beschrieben. 

Der Betrieb des Museums wird aus den Vereins- und Sponsorbeiträgen bestritten. Ein jährlicher Betriebsbeitrag der Gemeinde wird aber unumgänglich sein, ist aber auch durch die Attraktivitätssteigerung unseres Dorfes gerechtfertigt.


7. 

Standort / Haus Meng, ehemals Rohner

Dr. Franz Meng ist als Eigentümer des alten Bauernhauses der Geschwister Rohner am Schlössliweg geneigt, dieses Haus für ein Ortsmuseum zur Verfügung zu stellen, und zwar im - zumindest für Museumszwecke - renovierten Zustand und ohne Mietzins. Das Haus wird in seinem Eigentum bleiben. Rechtsform wäre evtl. eine Stiftung. Klare Verträge sichern den Museumsbetrieb über lange Jahre. Unterhalt des Hauses und Betrieb des Museums sind durch Verein und Gemeinde zu tragen. Die Renovation und damit ein möglicher Start des Museumsbetriebs sind in 2-3 Jahren vorgesehen. 

Die Gruppe hat bisher keine Alternativen zum Haus Schlössliweg abgeklärt.


8. 

Gruppe Ortsmuseum: Zusammensetzung und Aktivitäten 

Die Gruppe Ortsmuseum sammelt (noch) nicht aktiv, sondern nimmt entgegen, was ihr angetragen wird an Geräten aus Haus und Hof, Möbel, Wäsche, Geschirr, Bücher, Fotos und und, alles was in einem Bauernhaus oder Handwerkstatt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorhanden war. Alle Gegenstände werden fotografiert und dokumentiert. Sie werden derzeit untergebracht in einem Raum in der Zivilschutzanlage, einem Teil des alten Spritzenhäuschens und der Scheune des Hauses Meng/Rohner.


Der Gruppe Ortsmuseum gehören zurzeit an: 

  • Eichenberger Peter und Danielle
  • Gillessen Lucia
  • Knecht Bruno
  • Krauss Gerda
  • Schwitter Herbert
  • Widmer Christine


9. 

Fazit 

Ein Ortsmuseum aufzubauen und erfolgreich zu betreiben ist für eine Gemeinde in der Grösse von Schneisingen eine Herausforderung. Beim Zusammenwirken aller Beteiligten und Interessierten wird es eine gefreutes Projekt und das fertige Museum ein Schmuckstück für unsere Gemeinde. 

August 2010 Für die Gruppe 'Ortsmuseum' Lucia Gillessen 

Fotos Herbert Schwitter