Bericht zum Anlass
Stubete am 15. August 2021
An der „Stubete“ am 15. August 2021 stand die Geschichte zum ehemaligen Dorfladen bei der Kapelle im Zentrum. Denn im Jahr zuvor durften wir aus dem Nachlass der vestorbenen letzten Inhaberin des Lädelis, Irma Meier, wunderbare Einrichtungsgestenstände entgegennehmen. So zum Beispiel den Ladentisch, die Waage, die Kaffeemühle, Gestelle, einen Schrank und eine ganze Fülle von Verkaufsprodukten.
An der „Stubete“ ging Herbert Schwitter auf die Anfänge des Ladens ein. Nach dem Bau des neuen Schulhauses (heute Gemeindehaus) richtete 1897 der in der „Pinte“ (heute Restaurant Alpenrösli) aufgewachsene Franz Xaver Rohner im leergewordenen alten Schulhaus von 1813 einen Kolonialwarenladen ein. Ab 1919 wurde der Laden von den Geschwistern Elise Widmer und Notburga Willi-Widmer geführt, bis er 1958 von ihrer Nichte Irma Meier übernommen wurde. Irma Meier ist der älteren Bevölkerung von Schneisingen noch in guter Erinnerung. Ihrer Familie gehörte die mit der Kapelle zusammengebaute Liegenschaft, so dass Irma nicht pausenlos im Laden anwesend sein musste, sondern beim Klingeln der Ladentürglocke von ihrer Wohnung heruntersteigen konnte.
Im damaligen Dorfladen konnte die ganze Breite des Haushaltsbedarfs von Seifen, Kerzen, Einmachgläsern über Fäden, Schuhbändel, Hefte bis zu Nägel und Schrauben bezogen werden. Auch im Angebot waren natürlich alle nötigen Grundnahrungsmittel, wie Zucker, Mehl, Kaffee, Reis, Nudeln, Milch- und Frischprodukte sowie Obst- und Gemüse, sofern es nicht im eigenen bäuerlichen Garten gezogen wurde.
Das Lädeli war mit der Kapelle und dem unmittelbar danebenstehenden Schulhaus der eigentliche Mittelpunkt des Dorfes. Als Irma den Laden im Jahr 1983 aufgab, dienten die Räumlichkeiten noch manche Jahre der Schneisinger Elektrogeräte-Firma Baumann als Verkaufsgeschäft und Lager, bevor die Liegenschaft im 2020 verkauft wurde